Basisübungen

Ingrid Amon

Die Stimme ist eine Leistungsfunktion Ihres Körpers. Um ihren besten Klang zu fördern, empfehle ich Ihnen einige kurze Aufwärmübungen. Wie Profis sich beim Sport aufwärmen, vermeiden Sie als Stimm-Profi jeden KALTSTART.

Planen Sie immer vor einem Auftritt oder einem sprechintensiven Tag einige Lockerungs– und Aufwärmübungen ein. Einige davon tun der Stimme auch tagsüber wohl. Bitte am besten, wenn Sie alleine sind. Man kommt sich manchmal komisch vor, wenn man seine Stimme trainiert.

Stimme ist Schwingung. Und Schwingungen setzen sich am besten in einem lockeren Körper fort. Dehnen Sie sich!
  • Steigen Sie auf die Zehenspitzen, strecken Sie die Fingerspitzen bis zur Decke.
    Räkeln und strecken Sie sich 10 Sekunden lang.
  • Dann wippen Sie in den Knien, Arme hängen lassen, Kiefer leicht geöffnet. Schütteln Sie über das Wippen Ihren gesamten Körper durch.
Lockere Mundwerkzeuge artikulieren besser. Deutliche Artikulation erhöht die Verständlichkeit.
  • Machen Sie ein Pferde-Schnauben nach. Brrrrrrr... 
    Ober- und Unterlippe flattern. 
    3 x 10 Sekunden
    Wenn Sie damit aufhören, sollte sich Ihr Mundbereich leicht kribbelig anfühlen.
  • Streifen Sie mit Ihrer Zunge über die Außenseite Ihrer Zähne, bei geöffnetem Mund und hängendem Kiefer. 
    3 Mal in jede Richtung.
  • Grimassen schneiden. Verziehen Sie Ihr Gesicht. Rümpfen Sie die Nase. Ziehen Sie die Augenbrauen hoch. Bewegen Sie viele der 49 Gesichts- und Kopfmuskeln.
Summen für viel Resonanz und vollen Klang.
  • Summen Sie irgendeine kleine Melodie (z. B. Hänschen klein)
    einmal auf „mmm“ und einmal auf „nnn“. Nehmen Sie die unterschiedlichen Vibrationen bei den beiden Buchstaben im Mund-, Lippen- und Nasenbereich wahr.
    60 Sekunden Summen.
Mentale Vorbereitung. Ganz bei der Sache sein.
  • Verdeutlichen Sie sich selbst Ihre Sprech- und Wirkungsabsicht.
    Gut stehen. Hände und Arme weit ausbreiten, als wollten Sie die Welt umfassen. 
    Publikum vorstellen, hörbar laut sprechen: “Ich habe mich so gut vorbereitet wie ich konnte, es liegt an Ihnen, mir zuzuhören.“